Krebs+Übergewicht

Anlässlich des Weltkrebstages warnen Ärzte vor gesundheitsschädlichem Verhalten, das Krebserkrankungen befördert. Dazu gehören auch falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Da bereits 20 Prozent der Kinder an Übergewicht leiden, sind auch sie vom Krebsrisiko betroffen.

Übergewicht erhöht das Krebsrisiko.

Fettleibigkeit zählt zu den häufigsten Erkrankungen bei Jugendlichen. Im Jahre 2010 – so schätzt es die Weltgesundheitsorganisation WHO – wird Krebs die weltweit häufigste Todesursache sein. Diese Entwicklung nehmen auch Experten in Deutschland zum Anlass, um am Weltkrebstag vor den Risiken einer Krebserkrankung durch Übergewicht zu warnen. Ihre Aufklärungsbemühungen zielen dabei verstärkt auf Kinder und Jugendliche, um sie für die Themen Gesundheitsbewusstsein und Krebsvorsorge zu sensibilisieren.

In Deutschland gilt jeder zweite Bundesbürger als zu dick. Jeder Fünfte leidet mit einem Body-Mass-Index (Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in Metern) von mehr als 30 sogar an Fettleibigkeit. Als "besorgniserregend" bezeichnet der Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft Werner Hohenberger diese Entwicklung: "Wir verfügen schon länger über gesicherte Daten, dass Übergewicht nicht nur Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes begünstigt, sondern es auch einen nicht unwesentlichen Zusammenhang zwischen Übergewicht und Krebsentstehung gibt."

Wie die Ernährung Einfluss auf die Tumorbildung nimmt, ist im Detail zwar noch nicht so erforscht wie beispielsweise der offensichtliche Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs. Dennoch bestätigte der Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft im Gespräch mit tagesschau.de, "dass Übergewichtige ein deutlich erhöhtes Risiko haben, zum Beispiel an Nieren-, Brust-, Dickdarm- und Gebärmutterkrebs zu erkranken".

Zu viel Fast Food, zu wenig Sport

Heutzutage ist jedes fünfte Kind bereits übergewichtig, und die Zahl fettleibiger junger Leute hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt. Die Deutsche Krebshilfe führt 30 Prozent aller Krebserkrankungen in Deutschland auf falsche Ernährung, zu wenig Bewegung und Übergewicht zurück und erinnert deswegen auch Eltern an ihre Vorbildfunktion: "Ihr Lebensstil trägt erheblich dazu bei, dass Sie und Ihre Kinder gesund bleiben. Wer riskant lebt, schadet nicht nur seiner Gesundheit, sondern auch der seiner Kinder", erklärt die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Dagmar Schipanski.

Die Deutsche Krebshilfe rät Kindern und Jugendlichen, regelmäßig Sport zu treiben, täglich viel frisches Obst und Gemüse zu essen, Wasser als Durstlöscher zu sich zu nehmen und sich in der Sonne mit Sonnencreme zu schützen. Vollständig verzichten sollten sie auf die krebserregenden "Klassiker" Zigaretten, Alkohol und Sonnenbankbesuche.

Auch in Entwicklungsländern spielt Krebs als Todesursache eine immer stärker werdende Rolle. Das liegt einerseits an bestimmten Krebsformen, die durch dort verbreitete Infektionskrankheiten begünstigt werden. Andererseits hängt die zunehmende Verbreitung auch mit Übernahme des Lebensstils reicher Länder zusammen. So wird mit wachsendem Wohlstand in Entwicklungsländern auch häufiger Tabak, Alkohol und fetthaltige Nahrung konsumiert.

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