Salz erhöht den Blutdruck

Salz ist lebenswichtig, jeden Tag muss ein Erwachsener zwei bis drei Gramm davon zu sich nehmen. In den Industrieländern liegt die tägliche Salzaufnahme jedoch bei bis zu zehn Gramm pro Tag – mit fatalen Folgen: Immer mehr Menschen leiden an Bluthochdruck durch erhöhten Salzkonsum. Auch wenn sog. "Experten" immer wieder bezweifeln, dass Salz den Blutdruck tatsächlich in die Höhe treibt, liefern Forscher Beweise und Erklärungen für diesen Zusammenhang.

Erhöhte Salzaufnahme fördert Bluthochdruck

Wer zu viel Salz aufnimmt, erhöht so sein Risiko für Bluthochdruck und damit auch für diverse andere Herz-Kreislauf-Probleme wie etwa Herzinfarkte.
Ein gesunder Erwachsener benötigt zwei bis drei Gramm Salz am Tag, bei Sportlern ist es etwas mehr.
Die Salzaufnahme in den Industrieländern liegt jedoch bei sechs bis zu zehn Gramm täglich – das ist viel zu viel! Gerade bei Stoffen, die nur in geringen Mengen aufgenommen werden, können Überdosierungen von nur wenigen Gramm schon schwerwiegende Folgen haben.
Die Gründe für die überhöhte Salzaufnahme sind vielfältig. Zum einen enthalten viele Fertiggerichte und Snacks sowie Restaurantkost grosse Mengen an Salz. Ausserdem greifen viele Menschen schon gewohnheitsmässig zum Salzstreuer, ehe sie das Essen überhaupt probiert haben und salzen somit bereits gesalzene Speisen noch einmal.
Der hohe Salzkonsum kann jedoch ungünstige Folgen für die Gesundheit verschiedener Organsysteme haben, insbesondere für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems, aber auch für die des Gehirns.

Salz verändert das Gehirn

Ein Forscher-Team der McGill University im kanadischen Montreal fand heraus, dass ein über längere Zeit erhöhter Salzkonsum Veränderung im Gehirn hervorrufen kann.
So kann es zu biochemischen Veränderungen bei Nervenzellen, die Vasopressin freisetzen, kommen. In höheren Dosen erhöht dieses Hormon den Blutdruck. Salz jedoch verhindert die rechtzeitige Hemmung der Vasopressinausschüttung.
Salzsensitive Menschen besonders für salzbedingten Bluthochdruck empfänglich

Inzwischen ist auch geklärt, warum immer mal wieder behauptet wird, Salz hätte nicht den geringsten Einfluss auf den Blutdruck, während andere Therapeuten von der Blutdruck beeinflussenden Wirkung des Salzes überzeugt sind.
Es gibt nämlich laut Dr. Matthew D. Muller vom US-amerikanischen Penn State College of Medicine sowohl salzsensitive als auch salzresistente Menschen. Das bedeutet, dass ein erhöhter Salzkonsum den Blutdruck bei manchen Menschen erhöht (salzsensitiv), bei anderen jedoch nicht (salzresistent).

Wenn nun bei salzsensitiven Menschen der Blutdruck nach Salzkonsum immer wieder kurzfristig steigt, dann kann es sein – so Dr. Muller – dass diese Wirkung vorerst zeitlich begrenzt ist. Wiederholt sich der Salzkonsum jedoch häufig, dann bleibt der Blutdruck chronisch erhöht (weil sich das Salz negativ auf die Blutgefässwände auswirkt) – auch dann, wenn einmal kein oder weniger Salz gegessen wird.

Blutdruck natürlich senken

Wenn Sie also an hohem Blutdruck leiden, testen Sie, ob Sie zu den salzsensitiven oder salzresistenten Personen gehören und reduzieren Sie für mindestens ein halbes Jahr Ihren Salzkonsum merklich – und zwar so, dass Sie tatsächlich nicht mehr als 5 Gramm Salz, besser 3 Gramm Salz täglich zu sich nehmen (inkl. des Salzgehalts in Wurst, Käse, Brot und anderen Fertigprodukten).
Reduzieren Sie daher am besten generell Ihren Verzehr von Fertigprodukten, bereiten Sie Ihre Mahlzeiten frisch zu, verwenden Sie – wenn es Salz sein muss – Kräutersalz. Besser wäre es, wenn Sie zum Würzen einfach auf Kräuter (frisch oder getrocknet) und salzfreie Gewürze (Curry, Muskat, Pfeffer, Chili etc.) zurückgreifen.
Falls das Salz tatsächlich an Ihrem Bluthochdruck beteiligt war, wird die Reduzierung des Salzkonsums Ihre Blutdruckwerte senken und Sie werden eine Besserung Ihres Befindens wahrnehmen.
Zusätzlich sollten Sie natürlich noch weitere ganzheitliche Massnahmen (siehe unten) einleiten, möglicherweise vorhandenes Übergewicht abbauen und insgesamt eine gesunde Ernährung mit viel Bewegung praktizieren

Ihre Ernährungsmediziner