Supplementierung ohne Sinn

Eine umfassende Analyse von Daten aus einer über 20-jährigen Studie mit fast 400.000 gesunden US-Erwachsenen zeigte, dass die regelmäßige Einnahme von Multivitamin-Präparaten keinen Zusammenhang mit einem geringeren Sterberisiko aufweist. Im Gegenteil, die Daten deuten sogar auf ein um etwa 4% erhöhtes Sterberisiko hin.

Zum Hintergrund: Jeder dritte Erwachsene in den USA nimmt Multivitamin-Supplemente ein, meist um Krankheiten vorzubeugen. Ähnliche Zahlen gibt es auch in Deutschland. Ob diese Nahrungsergänzungsmittel nützlich sind oder sogar schaden, ist seit langem Gegenstand der Forschung.

Laut der Analyse war die Verwendung von Multivitamin-Präparaten nicht mit einem geringeren Gesamtsterberisiko verbunden. Die Sterberaten waren für die wichtigsten Todesursachen in zeitabhängigen Analysen ähnlich. In der gepoolten Analyse zeigten Personen, die täglich Multivitamin-Supplemente einnahmen, sogar ein höheres Sterberisiko.

Ergebnisse: Kein Nutzen – aber möglicherweise schädliche Effekte Fazit: Keine Empfehlung für gesunde Menschen

ABER, was kann ich dann für mich tun?

Dazu die nächste aktuelle Studie:

Langzeitstudie zeigt erstmals, dass Mittelmeer-Diät das Risiko für frühzeitigen Tod verringert

Die Mittelmeer-Diät ist nicht nur gesund, sondern kann auch die Sterblichkeit deutlich senken. In einer Langzeitstudie über 25 Jahre konnten Dr. Shafqat Ahmad und ein Team aus Forschern der Harvard Medical School, der Uppsala Universität und der ETH Zürich erstmals zeigen, dass die Einhaltung der mediterranen Kost mit einem um 23% geringeren Risiko für frühzeitigen Tod verbunden ist. Die Ergebnisse wurden in JAMA Network Open publiziert.

„Dass die mediterrane Ernährung gesund ist, ist keine neue Erkenntnis“, erinnert Prof. Dr. Oliver Weingärtner, Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Jena, und verweist auf die Ergebnisse der PREDIMED-Studie, die 2013 eindrucksvoll die kardioprotektive Wirkung der mediterranen Kost zeigen konnte. „Neu ist hingegen, dass über die kardiovaskuläre Mortalität hinaus auch die Gesamtsterblichkeit reduziert wird“, sagt Weingärtner und fügt hinzu: „Mit den Ergebnissen ihrer Kohortenstudie unterstützen Shafqat und Team die bisher bekannten Erkenntnisse und unterstreichen die bisherigen Aussagen, dass die mediterrane Diät gesundheitlichen Benefit bringt.“

Entscheidend ist, dass die Ernährungsempfehlungen der Mittelmeer-Kost auch tatsächlich umgesetzt werden: „Mediterrane Diät heißt nicht: Fertigpizza mit Cola. Mittelmeer-Kost bedeutet: viel Fisch, viel Obst und Gemüse, Olivenöl und weniger Fleisch“, erinnert Weingärtner.

Warum die Mittelmeer-Diät so gesund ist:

  • Sie ist reich an:
    • Fisch
    • Obst
    • Gemüse
    • Olivenöl
    • Vollkornprodukten
    • Hülsenfrüchten
    • Nüssen und Samen
  • Sie enthält wenig:
    • Fleisch
    • Rotem Fleisch
    • Verarbeiteten Lebensmitteln
    • Zuckerhaltigen Getränken

Fazit:

  • Verzichten Sie auf Multivitamine.
  • Ernähren Sie sich mediterran, um gesund zu bleiben.

Zusatzinformationen:

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