Husten wird meist durch Viren ausgelöst. Antibiotika sind dann nutzlos.
Im Herbst und Winter plagen sich viele Menschen mit hartnäckigen Hustenanfällen. Meist lautet die Diagnose akute Bronchitis und für die nächsten Tage ist Bettruhe ratsam. Sitzt der Husten aber besonders fest und rasselt die Lunge bei jedem Atemzug, sollten eine Blutprobe genommen und eine Röntgenaufnahme gemacht werden, die Aufschluss bringen.
Geräusche beim Abhören und erhöhte Antikörperwerte im Blut sind Zeichen für eine Atypische Pneumonie - eine durch Bakterien (Mykoplasmen) ausgelöste Lungenentzündung, gegen die nur ein Antibiotikum hilft. Unbehandelt kann eine Lungenentzündung lebensgefährlich werden.
Damit es so weit gar nicht erst kommt, sollte auch ein vermeintlich "normaler" Husten ernst genommen werden. Der wird in den meisten Fällen nicht durch Bakterien, sondern durch Viren ausgelöst. Antibiotika können dann nichts ausrichten.
Hustenstiller und Schleimlöser: Großes Angebot, wenig Wirkung
Dafür sind viele Hustenmittel auf dem Markt, die Linderung versprechen: Hustenstiller, Schleimlöser - großes Angebot mit wenig Wirkung, meinen Experten zu solchen freiverkäuflichen Mitteln. Vor allem von Hustenstillern halten sie wenig. Normalerweise sollte der Husten gar nicht generell gestillt werden, da der Schleim abgehustet werden muss. Bei Reizhusten und in der Nacht helfen freiverkäufliche Präparate nicht, den Hustenreiz zu bekämpfen.
Einzig Medikamente mit Codein können tatsächlich den Hustenreiz blockieren. Doch Codein wird im Körper zu Morphin umgewandelt, ist also ein Betäubungsmittel und darf nur über wenige Tage eingenommen werden.
Wirksame Hausmittel: Ruhe und viel trinken
Und was bringen Schleimlöser? Es ist wissenschaftlich nicht belegt, dass Schleimlöser dazu beitragen, den Schleim aus den Bronchen schneller oder leichter abhusten zu können. Die wirksamsten Hausmittel sind Ruhe und viel trinken, zum Beispiel Spitzwegerich-Tee, gesüßt mit Honig. Der zur Arzneipflanze des Jahres 2014 gewählte Spitzwegerich enthält Stoffe, die den Hustenreiz hemmen. Anis und Salbei sollen eine ähnliche Wirkung haben. Durch Inhalieren werden die gereizten Schleimhäute besser durchfeuchtet und geschmeidiger. So wird die natürliche Reinigungsfunktion unterstützt, die wichtig für die Immunabwehr ist. Wasserdampf pur, nicht zu heiß, ist völlig ausreichend. Beim Inhalieren mit Kamille sollte man vorsichtig sein, denn sie kann Allergien auslösen.
"Zärtlich" husten schont Schleimhäute
Und schließlich kann auch noch die richtige Hustentechnik helfen: Mit ganzer Kraft husten, um irgendwie etwas Schleim herauszubekommen, funktioniert nicht, verursacht aber weitere Schäden an den Schleimhäuten. Stattdessen sollte man "zärtlich" husten. Dabei hustet man in die Faust und mit dicken Wangen. So entstehen Luftpolster in den Bronchien, unsere Schleimhäute knallen nicht mit voller Wucht aufeinander.