Pulswellenanalyse

Zu hoher Blutdruck tut nicht weh, kommt in Deutschland jedoch bei rund 44 Prozent der Frauen und 51 Prozent der Männer vor. Die Folgen des unbehandelten hohen Blutdrucks sind – insbesondere für Herz und Gefäße – fatal.

Ist der Bluthochdruck allerdings erkannt, lässt er sich in fast allen Fällen wirkungsvoll senken. Durch Unwissenheit oder Verdrängung lassen sich leider immer noch zu viele Hochdruckkranke nicht oder nicht ausreichend behandeln. Hierdurch entsteht eine massive Schädigung des Gefäßsystems, welches deutlich schneller altert.

Bereits frühe Indikatoren, wie die Veränderung der Verkalkung der großen Blutgefäße können einfach ermittelt werden, so Dr. med. Johannes Baulmann, Vorsitzender der DeGAG, Gesellschaft für Arterielle Gefäßsteifigkeit D-A-CH. Mit der Messung der Pulswellengeschwindigkeit (PWV) hat man ein direktes Maß der Gefäßsteifigkeit. Die Messung des Augmentationsindex (AIx) gibt die Funktion der kleinen Gefäße wieder, welche den Blutdruck direkt am Herzen verändern. Durch die Messung von PWV und AIx können sehr gute Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der angesetzten Therapie gezogen werden.
Hier werden von der European Society of Hypertension empfohlene Werte bestimmt (PWV und AIx), die frühzeitige Gefäßveränderungen erkennen, bevor es zu klinisch sichtbaren Schädigungen für den Patienten kommt.

Eine gute Durchblutung sichert die Versorgung des gesamten Organismus mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut. Tatsächlich leidet aber jeder dritte Bundesbürger über 40 an Durchblutungsstörungen. Viele wissen darüber nicht Bescheid, da diese Erkrankung lange Zeit keine Beschwerden verursacht. Sie macht sich meist erst dann bemerkbar, wenn die Gefäße bereits geschädigt sind. Die Folgen einer Gefäß erkrankung sind dramatischer als man zunächst annimmt. Wird sie nicht oder zu spät erkannt, droht ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall oder eine Amputation von Gliedmaßen.
Durch optimale Vorsorge und regelmäßige Kontrolle kann eine Gefäßerkrankung frühzeitig erkannt und behandelt werden. So kann das Fortschreiten der Krankheit gebremst und ein Herzinfarkt oder Schlaganfall vermieden werden.

Wer ist besonders gefährdet?

Das Risiko für Durchblutungsstörungen erhöht sich mit dem Lebensalter, weshalb für Männer ab 50 und Frauen ab 60 Jahren ein Test empfohlen wird.
Unabhängig vom Alter sollte besonders für Patienten mit erhöhtem Blutdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel, Cholesterinerhöhung oder erblichen Durchblutungsstörungen eine regelmäßige Kontrolle selbstverständlich sein. Gleiches gilt für Diabetiker und Raucher.

Wie erkennt man Durchblutungsstörungen?

Der ABI-Test ist ein bewährtes medizinisches Messverfahren und gehört zu den aussagekräftigsten Untersuchungen zur Erkennung von Durchblutungsstörungen.
Dabei werden durch gleichzeitige Messung an beiden Armen und beiden Beinen Informationen über das gesamte Gefäßsystem gesammelt und mit einer wissenschaftlich gesicherten Formel zuverlässig ausgewertet. Der daraus ermittelte ABI-Wert gibt Aufschluss über das persönliche Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Wie wird die Pulswellenanalyse und ABI-Messung durchgeführt?

Eine ABI-Messung ist nicht schmerzhaft und dauert nur 1 Minute.Der Ablauf dieser Messung an allen vier Gliedmaßen ist vergleichbar mit der klassischen Blutdruckmessung am Oberarm. Nach der Messung werden die Werte an einen PC weitergeleitet und automatisch der linke und rechte ABI berechnet. In einem Messdurchgang können neben dem Knöchel-Arm-Index zum Check der Durchblutung der Beine auch die genannte PWV und der AIx sowie der zentrale Blutdruck ermittelt werden. Graphisch aufbereitet erhalten Sie spezifischen Blutdruckwerte sowie das ermittelte Gefäßalter. Durch die graphische Darstellung der Untersuchungsergebnisse mittels „Ampelwerten“ kann Ihnen leichtverständlich der aktuelle Stand und das mögliche Ziel der Behandlung dargestellt werden.